Das Jahr 2020 – egal wie kontrovers die aktuellen Diskussionen in der Gesellschaft sind, in einer Sache sind sich alle einig: Wir stehen vor sehr großen Herausforderungen und es ist an der Zeit zu reflektieren und zu eruieren, wie diese genommen werden können. Auch wenn sich die Corona Pandemie auf zahlreiche Unternehmen als eine Art Bremse für Wachstum und Innovation ausgewirkt hat, gibt es keine Option:
Bei Organisationen, die zukunftsfähig sein oder bleiben wollen, muss Flexibilität bzw. Veränderungsbereitschaft und Anpassungsfähigkeit großgeschrieben werden.
Eine besondere Aufmerksamkeit wollen wir in diesem Zusammenhang den HR-Prozessen widmen. Dabei fokussieren wir uns in den folgenden Wochen auf drei ausgewählte Themenblöcke: Candidate Care, Active Sourcing & Interviewführung sowie Onboarding. Wo müssen wir uns anpassen? An welcher Stelle ist es notwendig die Standardmechanismen abzulösen und die HR-Prozesse neu zu denken?
Mit unseren Beiträgen hoffen wir neue Impulse setzen zu können und unsere Leser nicht nur zu inspirieren, sondern auch klare Orientierung in der Zeit des Wandels geben zu können.
Die Zahlen sprechen für sich: HR bleibt ein zentrales Thema in den Unternehmen
Dass Personalwesen auch in dieser besonderen Zeit seine hohe Relevanz beibehält bestätigen diverse Studien. So belegt eine aktuelle Xing-Umfrage, dass trotz negativer Auswirkungen der Corona-Krise auf die Personalplanung, rund 74% der Unternehmen bis zum Ende 2020 neues Personal rekrutieren wollen. Lediglich 26% zeigen sich gegenüber weiterer Personaleinstellung zurückhaltend. Gleichzeitig konnte festgestellt werden, dass für 54% der Teilnehmer der Fachkräftemangel weiterhin eine große Problematik darstellen wird. Im Einklang dazu stehen die Ergebnisse einer aktuellen Untersuchung der Bundesagentur für Arbeit, welche belegt, dass die Stellenbesetzungszeit (Time-to-hire) in Deutschland auch in Zeiten von Corona weiterhin ansteigt. Neben den angeführten „hard facts“ kristallisieren sich zudem weitere Themen heraus, welche insbesondere in Krisenzeiten nicht außer Acht gelassen werden dürfen. Bekannte Faktoren wie Geschwindigkeit und Effizienz in den HR-Prozessen müssen heute um den Aspekt der Flexibilität erweitert werden. Hinzukommt die zunehmende Bedeutung der Werte. Sicherheit, Vertrauen aber auch Wertschätzung rücken für Mitarbeiter und Bewerber zunehmend in den Vordergrund.
Besonders herausfordernd erscheint es im Kontext der neuen Rahmenbedingung in Verbindung mit der Covid-19 Pandemie. Wie lässt sich beispielsweise die notwendige Nähe zum Kandidaten trotz Social Distancing aufbauen? Die Herausforderung liegt also darin, die Problematik des Fachkräftemangels einhergehend mit einem zunehmenden Kostendruck und daraus resultierenden Notwendigkeit für Effizienz und Geschwindigkeit mit den angeführten Werten auszubalancieren und dabei stets den Menschen als oberste Priorität zu setzen. Dabei bezieht es sich nicht auf einzelne HR-Prozessbestandteile, sondern vielmehr auf gesamte Prozessketten. Es ist also wichtig, bei der anschließenden Reflexion und Diskussion der genannten Themenblöcke eine ganzheitliche Perspektive einzunehmen. Sowohl beim initiativen Kontakt zwischen dem Kandidaten und dem Unternehmen als auch beim Onboarding muss ein Ineinandergreifen der einzelnen Prozessbestandteile unter der Berücksichtigung eines durchgehenden Wertekonstrukts und der neuen Rahmenbedingungen sichergestellt werden.
In unserem ersten Blogbeitrag widmen wir uns dem Thema Candidate Care und zeigen euch gegenwärtige Herausforderungen, Chancen und mögliche Lösungsansätze auf. Wer besonders neugierig ist, kann bis dahin schon mal einen Blick in unseren Digital Competence Indicator werfen.
UND: setzen Sie die “why notter-Brille" auf (anstatt: der “yes-butter-Option“)
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